Fakten rund um diesen Artikel:
Erschienen in den Alszeilen, Stadionzeitung des Wiener Sportklubs, am 04.06.2010
Tja, schnell ist sie vergangen, die Frühjahrssaison. Heute findet bereits das letzte Spiel gegen Absteiger Würmla statt.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen und einen kleinen Rückblick auf die Saison liefern. Für mich persönlich war es eine Meisterschaft mit vielen Emotion. Eine Meisterschaft in der wir als Fans sowohl Hochs als auch Tiefs erleben mussten. Kurzzeitig war man sogar in den Kampf gegen den Abstieg involviert, doch auch diese Schwierigkeit wurde mit tollen Leistungen der Mannschaft gemeistert.
Gehen wir aber zurück zum Anfang, sprich Ende Juli 2009. Noch vor dem ersten Spieltag, erlitt der WSK eine unglückliche Niederlage im ÖFB-Cup gegen den SV Wienerberg. Die Mannschaft lieferte an sich ein gutes Spiel ab und konnte sich nach einem Rückstand noch ins Elfmeterschießen retten. Allerdings ging dieses unglücklich verloren. Gleich zwei Elfmeter vergaben die Schwarz-Weißen und schieden somit schon nach dem ersten Cupspiel aus. Kein allzu guter Start, aber die Spieler verkrafteten diese Niederlage anscheinend recht gut, denn der Wiener Sportklub konnte im ersten Kräftemessen der Saison gegen Zwettl einen Traumstart mit einem glatten 5:0 Heimsieg hinlegen. Ein guter Einstand für die Mannschaft und Trainer Zeljko Ristic. Allerdings sollte sich das Blatt schnell wenden. Es folgten reihenweise Niederlagen bei den Auswärtsspielen; in den ersten sechs Begegnungen als Gastmannschaft konnte kein einziger Punktegewinn verzeichnet werden. Doch jeder Serie, egal ob positiv oder negativ, geht einmal zu Ende. In Würmla war es dann endlich soweit, obwohl es Anfangs gar nicht danach ausgesehen hatte. Die Gegner gingen noch vor der Halbzeit in Führung, obwohl meiner Meinung nach der WSK in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft war. Betrübt zog ich bereits in der Pause ein schlichtes Resumèe, denn ich glaubte nicht so recht daran, dass der Sportklub diese Partie noch drehen könnte. Doch zum Glück wurde ich, wieder einmal, eines Besseren belehrt. Mit enormen Kampfgeist konnte man den langersehnten ersten Auswärtssieg einfahren. Würmla wurde noch mit 2:1 besiegt. Gleich die nächste Woche darauf wurde der zweite Erfolg als Gast gegen Gaflenz gefeiert. Nebenbei muss ich bemerken, dass ich den Abstieg der Gaflenzer sehr bedauere, denn die Auswärtsfahrt hat sich nicht nur wegen dem damaligen Sieg ausgezahlt. Der dortige Sportplatz hat mir besonders gut gefallen und ist immer eine Reise wert. Jedenfalls….nach dem zweiten Triumph en suite in der Ferne, konnte mit breiter Brust das letzte Spiel gegen Wienerberg in Angriff genommen werden. Erstens wollte man sich sicher für die Niederlage im Cup revanchieren und zweitens wollte man den Aufwärtstrend mit einem weiteren Sieg bestätigen. Leider gelang das nicht und der Wiener Sportklub verlor nach zwei schnellen Gegentoren am Ende mit 0:3. Vor der Winterpause belegte der Sportklub den 11.Tabellenplatz mit 18 Punkten. Das hätten sich sicher einige ein bisschen anders erwartet, denn es wurde noch vor Weihnachten ein neuer Trainer nach Dornbach geholt. Johann Kleer übernahm das Amt und betreute die Schwarz-Weißen bereits beim Dusika-Hallen-Turnier welches auch gewonnen wurde. Dieser Erfolg ließ mich auf eine bessere Frühjahrsaison hoffen. Diesmal sollte ich ausnahmsweise mal recht behalten, denn nach einigen Startschwierigkeiten, konnte der Wiener Sportklub ab April durchaus überzeugen. Es gab meiner Meinung nach einige sehr gute Partien im Frühjahr, in denen man das Potenzial der Mannschaft deutlich erkennen konnte. Die Spiele gegen Neusiedl und Waidhofen sollte man sicherlich erwähnen, hingegen hervorheben sollte man die Spiele gegen Ostbahn sowie gegen die Amateure der Rapid und der Admira. So wurden wir nun doch noch mit dem gewünschten einstelligen Tabellenplatz belohnt, ein Sieg heute gegen Würmla vorausgesetzt.
Nach dieser tollen zweiten Hälfte der Meisterschaft gibt es aus meiner Sicht doch noch eine kleine Enttäuschung. Der Vertrag mit Johann Kleer wurde leider nicht verlängert. Ich hatte das Gefühl, dass die Chemie zwischen Mannschaft und Trainer sehr gut war und hätte mich deswegen über einen Verbleib von Hansi Kleer sehr gefreut. Der Grund dürfte bei den finanziellen Vorstellungen liegen, die nicht miteinander vereinbar waren. Die Verantwortlichen des WSK und auch Herr Kleer hatten betont, dass Sie sich über eine weitere gemeinsame Zukunft gefreut hätten. Aber ich meine, es hätte keinen Sinn, wenn sich der Verein in finanzielle Probleme manövriert. Ich bin auf alle Fälle schon sehr gespannt, wer die Nachfolge antreten wird und hoffe, dass der neue Coach den Schwung in die nächste Spielzeit mitnehmen kann. Sollte das gelingen, bin ich mir sicher, dass wir eine schöne Saison 2010/11 erleben werden.
Nun ist es auch an der Zeit der Mannschaft und dem gesamten Team meinen herzlichen Dank aussprechen. Es war eine tolle Saison in der wir alles erlebt haben. Erfolgreiche und auch weniger erfolgreiche Zeiten, aber wie schon einmal in meinem allerersten Kommentar erwähnt, macht das für mich den Fußball aus. Freud und Leid gehört da eben dazu.
Um dem ganzen einen würdigen Abschluss zu bescheren, wird morgen die Nacht des WSK zelebriert. Dort kann man nochmal mit Freunden, Fans, Spielern und dem Team des WSK, die letzten Monate Revue passieren lassen und auch so richtig einen drauf machen.
Freuen wir uns auf ein tolles letztes Spiel, einen legendären Abend morgen im Metropol und auf eine erfolgreiche Saison 2010/11.
Ein finales „Rock'n'Roll Baby“!
Schwarz-Weiße Grüße
Euer
Zed Eisler
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